Im Porträt
Gesichter unserer Gemeinde
Martha von Holly
Liebe Martha, hinter uns liegen 15 Monate Corona-Pandemie. Was ist Dir in dieser Zeit schwergefallen? Was hat Dich gefreut?
Es ist, glaube ich, keine Überraschung, wenn ich sage, dass die Corona-Zeit nicht die beste Zeit meines Lebens war. Ich bin sehr froh, dass ich jetzt wieder in die Schule gehen und vor allem meine Freunde treffen kann. Das Homeschooling ist mir, wie vielen von meinen Freunden, schwergefallen. Obwohl die Pandemie meine Freiheit in vielen Wegen eingegrenzt hat und das immer noch tut, habe ich auch viel aus dieser Zeit gelernt. Ich konnte an mir selbst arbeiten und habe neue Perspektiven gewonnen. Zum Beispiel ist mir klar geworden, wie privilegiert ich bin. So sind mir Freiheiten wie Reisen, Kontakt zu anderen Menschen und auch jeden Tag zur Schule gehen zuvor selbstverständlich gewesen.
Was beschäftigt Dich noch?
Mich beschäftigt die Ungerechtigkeit, der ich jeden Tag begegne und der Respektlosigkeit gegenüber anderen. Dazu gehören auch Rassismus, Homophobie, Sexismus als auch Vorurteile und sofortige Bewertung. Leider sind sie Normalität im Internet, wobei sie auch in der Öffentlichkeit auftreten. Man sieht und hört von Situationen, in denen Menschen andere gemein, respektlos und intolerant behandeln.
Hast Du einen Lieblingsort in Berlin?
Ich liebe Berlin. Ich würde in keiner anderen Stadt lieber leben. Für mich gibt es keinen bestimmten Lieblingsort. Besonders gefallen mir jedoch die Parks und die Abendstimmung.
Im August feierst Du Deine Konfirmation. Was ist Dir dabei wichtig?
Bei meiner Konfirmation geht es mir um den Glauben und wie dieser Freude, Liebe und Hoffnung verbreitet. Gerade in der Corona-Zeit spielt Gott für viele Menschen eine wichtige Rolle, der Kraft und Hoffnung gibt. Das macht Glauben für mich aus.
Welchen Konfirmations-Spruch hast Du Dir ausgewählt und warum passt er gerade zu Dir?
„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Römer 12,21.
Dieser Spruch erinnert mich daran, Ungerechtigkeit zu bekämpfen sowie Freude zu haben und zu teilen. Ich sehe diesen Konfirmations-Spruch als eine Art Hoffnungsgeber für schwierige Zeiten und als Orientierung für mein Leben und wer ich sein will.
Liebe Martha, ich danke Dir für Deine Antworten.
Mit Martha von Holly sprach Pfarrer Christoph Heil.